COHORS VII RAETORVM

Die COHORS VII RÆTORVM war teilberitten, also eine EQVITATA, und hatte zusätzlich zu den sechs CENTRIÆ Infantrie vier TURMÆ Reiterei.
Sie ist im Kastell Koblenz-Niederberg durch Weihestein und zahlreiche Ziegelstempel nachgewiesen.

Das Kastell 2,8 ha große Kastell sicherte den Brückenkopf nach Koblenz und riegele die von Osten an Ehrenbreitstein vorbeiführende Straße nach Koblenz ab.
Der LIMES verläuft in 7 Km Entfernung.

Ein weiterer Nachweis der COHOR VII RÆTORVM EQ wurde im Kleinkastell Fehrbach am Limes bei Höhr-Grenzhausen ergraben. Auf einem hier gefundenen Terra-Sigillata-Bruchstück ist der Name der Einheit eingeritzt. Wahrscheinlich lagen hier zwei der vier Reiter-TURMÆ. Aufgabe diese Kastells war die Sicherung des Fehrbachtals.

Als um 260 die Franken das Kastell Neuwied-Niederbieber angriffen, kam die COHORS VII RÆTORVM EQ der Besatzung zu Hilfe.(1)
(hier gibt es inzwischen weitere Interpretatioen der Fundlage.)
Gefunden wurden die Feldzeichen zweier Kohorten, ein DRACO (Drachenkopfstandarte) und das Feldzeichen der 7. Ræter.
"standen beide Kohorten auf der gleichen Seite?" (2)
Zeitlich fällt die Einordnung des Untergangs der COHORS VII RÆTOTVM EQ mit der Revolte gegen den unmündigen Kaisersohn Saloninus zusammen. Aus der Revolte ging M. Cassianus Latinius Postumus als Gegenkaiser hervor und gründerte ein gallisches Sonderreich mit Zentrum in Köln. Auf welcher Seite dir COHORS VII RÆTORVM EQ stand ist bisher nicht geklärt, ändert aber an ihrem Ende nichts.
Das Feldzeichen wurde bei Ausgrabungen (1897 - 1912) im Kastell Niederbieber gefunden. Daher ist davon auszugehen, daß die COHORS VII RÆTORVM EQ hier im Kampfe unterging.

Quellen:
1)"Die Römer in RLP"
Theiss-Verlag 1990
ISBN 13: 978-3-933203-60-1

2)"Die Römer an Rhein und Main"
SocietätsVerlag
ISBN: 3-7973-0985-6



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