COH VII RAETORUM
Stippengewebe


Um Bänder in dieser Technik zu weben, sollten Grundkenntnisse in der Double-Face Technik vorhanden sein.



Beim Stippengewebe entsteht durch die Bespannung der Brettchen eine typische Struktur im Gewebe, es ist mit Punkten durchzogen. Es werden nur zwei Kettfäden unterschiedlicher Farbe pro Brettchen geschärt, zwei Löcher der Brettchen bleiben frei.

Die gegenüber liegenden Löcher eines Brettchens bleiben frei, die anderen beiden werden z. B. mit je einem blauen und einem gelben Faden geschärt.





Da das Gewebe durch die fehlenden Kettfäden nicht sehr stabil wird, sollten mindestens zwei Randbrettchen in Schnurbindung auf jeder Seite des Bandes verwendet werden.

Die Schärung der Brettchen erfolgt in eine Richtung, bei den folgenden Webbriefen ist eine Z-Schärung vorausgesetzt.

Die Kettfäden werden durchgehend zyklisch geschärt, sodaß sich folgender Schärbrief ergibt (die weißen Kästchen entsprechen den Löchern, die nicht geschärt werden):





Um eine einfarbige Fläche zu weben, werden die Brettchen, die direkt nebeneinander liegen, jeweils 2x vorwärts und 2x rückwärts gedreht. Bei den folgenden Webbriefen ist zu beachten, daß pro Kästchen 2 Brettchen und 2 Drehungen dargestellt sind. Für eine blaue Fläche ergibt sich folgender Webbrief:





Beim Drehen der Brettchen ergibt sich das Problem, daß sich die Nachbarbrettchen der zu drehenden Brettchen mitdrehen wollen. Daher muß mit der linken Hand das Päckchen fixiert werden, indem der Mittelfinger von unten alle Brettchen abstützt, der Daumen fixiert die bereits gedrehten Brettchen. Am besten klappt es, wenn immer nur 2 Brettchen auf einmal gedreht werden. Diese Technik bedarf einiger Übung, anfangs drehten sich bei meinem Webstück einige Brettchen auf die Spitze, sodaß die ersten Zentimeter nicht das Muster ergaben, wie es eigentlich sein sollte.

Beim Anschlagen der Kettfäden ist darauf zu achten, daß der Anschlag sehr stark erfolgt, da nur zwei Kettfäden pro Brettchen vorhanden sind. Ist die durch die Kettfäden erzeugte Spannung zu gering, können sich die Kettfäden im fertigen Muster verschieben und das Muster wirkt wackelig.

Ein Farbwechsel entsteht wie beim Double-Face durch 4-maliges Drehen der Brettchen:



Um Diagonalen zu erhalten, werden die Brettchen 6x vorwärts (die Diagonalen laufen nach links unten) oder 6x rückwärts (die Diagonalen laufen noch rechts unten) gedreht:





Viel Spaß beim Ausprobieren!

© D. Michel


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