COH VII RAETORUM
Köperbindung


Die Köperbindung ist eine Weiterentwicklung des doppelseitigen Webens. Daher sollten Kenntnisse über das Doppelseitige Weben vorhanden sein, bevor mit der Köperbindung begonnen wird.

Diese Technik wird Köperbindung genannt, weil das entstehende Gewebe durch seine typischen Schräglinien an ein echtes Köpergewebe erinnert. Dadurch lassen sich klare Diagonalen in beiden Richtungen in das Muster einweben.



Die Brettchen werden wie beim doppelseitigen Weben mit 2 verschiedenen Farben aufgezogen, die gleichen Farben kommen in die nebeneinander liegenden Löcher.



Alle Brettchen werden in Z-Richtung geschärt. Die Startposition der Brettchen ist folgendermaßen:

  • 1. Brettchen: dunkle Fäden vorne
  • 2. Brettchen: dunkle Fäden oben
  • 3. Brettchen: dunkle Fäden hinten
  • 4. Brettchen: dunkle Fäden oben
danach wieder bei Position des Brettchens 1 anfangen und wiederholen!

Daraus ergibt sich folgender Schärbrief:



Um eine einfarbige Fläche zu weben, werden die Brettchen 2x vorwärts und 2x rückwärts gedreht, jedoch nicht wie beim doppelseitigen Weben gleichzeitig. Das erste Brettchen wird vor, rück, rück, vor gedreht, das zweite Brettchen vor, vor, rück, rück, das dritte Brettchen rück, vor, vor, rück und das vierte Brettchen rück, rück, vor, vor. Damit ergibt sich dann folgender Webbrief (die Rückwärtsdrehungen sind durch graue Kästchen, die Vorwärtsdrehungen durch weiße Kästchen gekennzeichnet):

Um einen Farbwechsel zu weben, werden die Brettchen (wie beim doppelseitigen Weben) 4x in eine Richtung gedreht. Ob sie vorwärts oder rückwärts gedreht werden hängt davon ab, ob eine Z- oder eine S-Diagonale entstehen soll:




S-Diagonale
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Z-Diagonale

Bei der Z-Diagonalen zeigt sich, daß die Brettchen 2, 4, 6, 8 nicht 4x vorwärts gedreht werden, um den Farbwechsel zu erreichen, sondern es werden Hilfsdrehungen eingefügt. Diese Drehungen (im blauen Kreis) heißen Flottierungen, der Kettfaden läuft über mehrere Schußfäden.



Für eine Flottierung wird ein Brettchen immer einmal vorwärts und einmal rückwärts gedreht.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

© D. Michel


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