COHORS VII RÆTORVM
COHORS VII RAETORVM Ausstellung

in der Ludwig Erhard Schule, Neuwied



Manchmal färbt die Arbeitsstelle ab.
Wie inzwischen regelmäßig im Dezember kamen Kollegen und Kolleginnen auf mich zu, mit der Bitte, ihren Unterricht zur römischen Geschichte durch meinen Besuch als Römer zu bereichern.
Durch den an der LES neuen Zweig "Gesundheit und Soziales" hat sich die Anzahl der zu besuchenden Klassen soweit erhöht, dass bei Einzelbesuchen das Verhältnis von Aufwand und Wirkung aus dem Gleichgewicht läuft.

Wirtsschaftsschule färbt, wirtschaftlich Denken!

Also muß was anderes her, alles in einem Raum und fix, dafür die Klassen mobil:
eine Ausstellung.



Berichte über die Vorarbeit schenke ich mir hier.

Die auszustellenden Stücke waren in acht Kojen aufgeteilt.


Erste Koje: Bekleidung


Zweite Koje: Waffen und Rüstung


Dritte Koje: Marsch und Gepäck


Vierte Koje: Lager und Küche


Fünfte Koje: militärische Entwicklung am Beispiel von Helmen


Sechste Koje: Funktionsträger


Siebte Koje: Reiterei


Achte Koje: Legion



Nach der Vorstellung des durch die Ausstellung führenden


und der Bewaffnung


einigen Worten zur Kampftaktik,


sowie praktischen Übungen zur Erkärung


der Tragweise des GLADIVS

kommen wir nun zum "roter Faden", der durch die über einhundert einzelnen,
bereits nach Gruppen gegliederten Ausstellungsstücke führte.


"Schritte, die Zivilisten in Soldaten verwandeln"



Einkleiden


mit soldatentypischer Kleidung,
die ihn bereits jetzt von Zivilisten unterscheidet und erkennbar macht.

Entsprechen der Ausstellungskojen folgten Waffen mit der dazugehörigen Ausbildung
und die Standardrüstungsteile,


die von den Ausstellungsbesucher gerne auch ausprobiert wurden.









Um die einzelnen, ausgebildeten Kämpfer zu einer Einheit zusammenzuschweißen, werden sie belastet, mit Märschen und dem dazugehörigen Gepäck. So lernen sie einander bestens kennen, Stärken Schwächen treten klar hervor, Zusammengehörigkeit und Aufeinanderangeweisensein verbindet die Einzelkämpfer zur kleinsten römischen Einheit, dem CONTVBERNIVM.




Das Anlegen des Schildes


und Einhängen


des Tragekreuzes, FVRCA, darauf


vermittelt nur einen ungefähren Eindruck
der Mühen eines römishen Gepäckmarsches.

Von allen an der FVRCA mitgeführten Utensilien


hatte das IGNARIVM den wohl größten Aufforderungscharakter,
es auszuprobieren und zumindest einige Funken zu erzeugen.

Da der römische Soldat, wie auch die Millionen nach ihm,
nach einem Marsch meist nicht "zu Hause" ankam, galt es,


ein Lager aufzuschlagen und anschließend


für die Wiederherstellung der Marsch- und Kampffähigkeit zu sorgen.


Spezielle Fähigkeiten Einzelner wurden gefördert,


militärisch eingesetzt und mit Diensterleichterungen belohnt.


Oft und gerne vernachlässigt: die Fürsorgepflicht des Dienstherrn,
was durch die Initiative der Soldaten gelegentlich wettgemacht wurde


und z.B. zu Verbesserungen ihrer Ausrüstung führte


hier dargestellt am Kreuzbügel,
der während und nach den Dakerkriegen
als Reaktion der Soldaten auf die darkische FALCA zunächst provisorisch eingeführt


dann aber übernommen und schließlich auch zum Zierelement wurde.


Eigeninitiative war auch gefragt bei der Instandhaltung


z.B. des Kettenhemdes.


Besucher bei der Arbeit am Kettenhemd


Hatte der Soldat sich an all das gewöhnt und kam damit zurecht,
winkten ihm Aufstiegsmöglichkeiten.


bei entsprechenden Fähigkeiten


beispielsweise zum CORNICEN


oder zum VEXILARIVS.


Wie auch heute, bestand die römische Armee nicht nur aus den einfachen Fußsoldaten, deren weniger bekannten Teil, die AVXILA, die Hilfstruppen, Soldaten aus dem gesamten Imperium, die vorwiegend an den Grenzen ihren Dienst taten und dafür u.A. mit dem römischen Bürgerrecht belohnt wurden (zumindest im in der Ausstellung dargestellten Zeitraum).


Es gab eine Vielzahl unterschiedlicher Kampfeinheiten.


wie die Reiterei


oder die schwerer bewaffnete Legion,
die beide in der Austellung nur am Rande erwähnt werden sollten.

Nicht jeder römische Soldat war Legionär,
denn dazu benötigte man das römische Bürgerrecht. (s.o.)

In der AVXILIA waren ungefähr ebensoviele Soldaten,
wie in den Legionen, nur bunter gemischt und
in ihren mitgebrachten Fertigkeiten weiter gestreut.



COH VII RÆTORVM EQVITATA



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